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Weihnachten 2004

"Nichts wird jemals wieder so sein, wie es war!"
... heute ist es ein tiefes, nicht mehr zu leugnendes Wissen und Tage wie diese,
Weihnachten und Sylvester machen es schmerzlich deutlich.
 

 

 Weihnachten 2004

 

 

 

Heute am "ersten Heiligabend ohne Dich" stehen wir an DEINEM Grab. Wir sind in Gedanken bei Dir und wissen, dass auch Du bei uns bist. Du bist ganz in unserer Nähe.
 


Wir haben Dir ein kleines Geschenk mitgebracht, nicht viel aber etwas persönliches. Lange haben wir überlegt, was wir Dir schenken können. Ich glaube, wir haben das richtige gefunden, Du wirst es verstehen. Wir legen es unter Deinen kleinen Weihnachtsbaum, der mit seinen kleinen bunten Lichtern so hell leuchtet, wie einst Deine Augen, wenn Du den Weihnachtsbaum erblickt hast und die Bescherung anstand.
 


Dieses Leuchten in Deinen Augen und vieles mehr fehlt uns am 1. Heiligabend ohne Dich. Jetzt umgeben uns so viele Gedanken,  "wie wäre es wohl, wenn .......!"  Wir denken an die schöne Zeit, die es mit DIR gab, in denen wir so glücklich waren. Fast 20 Jahre durften wir gemeinsam erleben.  Diese schöne Zeit unseres Lebens möchten wir niemals missen. Du hast uns allen so viel gegeben.

Die Erinnerungen an "Früher", noch an das Weihnachtsfest im letzten Jahr kommen auf. Wir erinnern uns, wie es war, als Du mit Deiner Freundin Julia die Geschenke getauscht hast. Dieses Strahlen in euren Augen als Ausdruck der Freude, Liebe  und Zufriedenheit werden wir wohl nie vergessen und das wollen wir auch nicht.
Weihnachten war immer ein besonderes Fest für uns, ein Fest der Harmonie und das Gefühl der Geborgenheit innerhalb der Familie. Weihnachten mit seinen wunderbaren Gerüchen, dem feierlichen Leuchten der Kerzen und den festlich geschmückten Tannenbäumen.

Nein, es ist heute kein Fest mit alten Traditionen, so wie wir dieses immer gefeiert haben. Jeder hofft, dass diese Tage in ihrer hellen und zugleich dunklen Weihnachtszeit bald vorbei sind.

Wir wissen, wir sind nicht allein. Vielen geht es wie uns, die dieses Weihnachtsfest ohne ihre Lieben verbringen müssen. Wir alle haben viel gemeinsam; unsere Trauer, unseren Schmerz, unsere Verzweiflung, unsere Gefühle, unsere Einsamkeit, unsere Träume und unsere Hoffnung auf ein Wiedersehen mit unseren vor uns gegangenen Kindern. Mit den Erinnerungen an unsere Sternenkinder werden wir versuchen, dieses Fest annehmbar und lebbar zu machen.
 
Das erste Jahr ohne Dich wird bald beginnen. Wie viele Jahre in dem Bewusstsein, Dich hier nie mehr zu sehen, werden folgen, und wie wird sich der Schmerz verändern? Werden wir lernen mit diesem Verlust und Schmerz zu leben?

Es wird bestimmt kein frohes neues Jahr werden, so wie es auch kein frohes Weihnachtsfest gewesen ist. Es kommen jetzt die letzten Tage des Jahres, an dem Du uns verlassen hast. Wir werden hoffen, dass wir lernen zu danken, DICH gehabt zu haben.

Wie oft haben wir über Dich gelacht, Du hast unser Leben vollkommen gemacht. Wir wünschten, wir könnten DICH noch einmal sehen, DEIN Lächeln, Dich fühlen und umarmen, Dich lieben und Dir sagen, was Du für ein wundervoller Junge bist.

 

In unendlicher Sehnsucht
 

Dein Vater, Deine Mutter,
Deine Geschwister Thomas und Kerstin


 

 

 

 

 

  Zur Jahreszeit und auch zu meiner Stimmung passend,
  fällt mir ein Gedicht ein.


 

                          Die vier Kerzen


Vier Kerzen brannten am Adventskranz.
Es war still.
So still, dass man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen.

Die erste Kerze seufzte und sagte:
„Ich heiße Frieden."
Mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden,
sie wollen mich nicht.“
Ihr Licht wurde immer kleiner und verlosch schließlich ganz.

Die zweite Kerze flackerte und sagte:
„Ich heiße Glauben."
Auch ich bin überflüssig. Die Menschen wollen von Gott nichts wissen.
Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne.“
Ein Luftzug wehte durch den Raum und die Kerze war aus.

Leise und sehr traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort:
„Ich heiße Liebe."
Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen mich an die Seite und begreifen nicht, wie wichtig ich bin. Sie sehen nur sich selbst und nicht die anderen, die sie lieb haben sollen. Sie vergessen sogar die zu lieben, die ihnen am nächsten stehen.“
Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht.

Dann kam ein Kind ins Zimmer. Es schaute die Kerzen an und sagte:
„Aber, aber, ihr sollt doch brennen und nicht aus sein!"
Es wurde sehr traurig und fing an zu weinen.

Da meldete sich auch die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte:
„Hab’ keine Angst! Solange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden.
Ich heiße Hoffnung."

Mit leuchtenden Augen nahm das Kind die Kerze der Hoffnung und zündete die anderen wieder an.

 

Die Flamme der Hoffnung soll immer bei uns sein
und so behalten wir Frieden, Glaube und Liebe für alle Zeit!
 




 
Als Symbol hierfür und für alle Sternenkinder
  haben wir auf Stefans Grab eine Kerze entzündet.

 

 


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