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Gedanken zum 3. Jahrestag




Anzeige zum 3. JahrestagVor 3 Jahren erhielt ich diesen Anruf: „Komm schnell, es ist was schlimmes passiert.“
Schon auf der kurzen Fahrt zum Unfallort schossen
mir viele Gedanken durch den Kopf, die leider nachher zur Gewissheit werden sollten.
 

Dann die Nachricht: „Stefan ist tot!!!“


Ein völlig haltloser Fall ins Nichts, ein unsagbarer Schmerz … Hoffnungslosigkeit … Verzweiflung … Entsetzen … grenzenlose Trauer, alles scheint zusammenzubrechen. Und doch, die Erde dreht sich weiter, als wenn nichts geschehen wäre.
 

Schon 3 Jahre ist alles her, heute genau 3 Jahre! Ich kann es gar nicht glauben, wo bleibt die Zeit. Die Gefühle haben sich verändert. An Stelle des Schmerzes ist eine abgrundtiefe Sehnsucht, ein unstillbares Heimweh getreten. Immer wieder die letzten Minuten mit Stefan vor Augen, dieses „Tschüss“. Irgendwie war alles anders, beklemmend; kurz darauf wusste ich warum.
Es war ein Abschied für immer.

Heute lebe ich Stefan vermissend, in Erinnerungen schwelgend, in der Hoffnung, Stefan irgendwann wieder zu sehen. Vor ein paar Tagen hat eine Besucherin auf Stefans Seiten ein Gedicht hinterlassen. Sie schrieb:

Ich sah einen kleinen Jungen, der trug ein Licht.
Ich fragte ihn: "Wo ist denn das Licht her?"
Da blies er es aus und fragte zurück:
"Kannst Du mir sagen, wo es nun hingegangen ist?"

Ein paar Zeilen, die nachdenklich machen. Wer weiß, was nach unserem irdischen Leben folgt. Es muss etwas Höheres geben, was unser Dasein bestimmt. Was sind ein paar Jahre oder unser kurzes Leben hier auf Erden im Vergleich zur Ewigkeit.


Es gibt Tage, in denen es einigermaßen geht;
es gibt Tage, da glaube ich, dass mich niemand versteht.
Hier habe ich gelernt, ein Schauspieler zu sein; ein Schauspieler für die Mitmenschen.
Manchmal habe ich das Gefühl, es geht nicht mehr weiter. Ich stehe vor einer Mauer, unüberwindbar, endlos nach links, endlos nach rechts, suche Spalten und Löcher in ihr; möchte sehen, wohin der Weg mich führt. Nichts, einfach nichts zu sehen, Resignation macht sich breit. Doch dann erblicke ich das Ende der Mauer, ich gehe weiter   ...   bleibe stehen   ...   aber irgendwie geht es immer weiter   ...   bis zur nächsten Mauer.

 


Stefan könnte vergessen werden, lässt uns nicht ruhen. Der Verlust von Stefan, Teil unserer Lebensplanung und Zukunft, lässt uns unerwartet Tiefen erfahren, denen wir schutzlos ausgesetzt sind. Manchmal ist der Auslöser nur ein unbedachtes Wort un
serer Mitmenschen, vielleicht auch Bekannte oder Freunde. 

 



 

 

Was man nicht verhindern kann, ist,
dass geliebte Menschen uns irgendwann verlassen.
Aber man kann verhindern,
dass sie in Vergessenheit geraten
- irgendwann -

 



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